Die Pusteblume

 

 

Auf einer großen Wiese wachsen die schönsten Pflanzen und Blumen. Es gibt so viele verschiedenen Gräser, dass sie kaum zu zählen sind. Im Frühjahr ist die Wiese strahlend gelb. Der Löwenzahn blüht. Seine saftigen Blätter sind Leckerbissen für die Hasen. Die gelben Blütenköpfe wiegen sich sanft im Wind hin und her. Hin und her  

 

Wie dein Atem schwingen sie sanft hin und her.

Fühl mal deinen Atem, wie sanft er hin- und erschwingt

 ist dein Atem, ruhig und gleichmäßig.

Der Atem kommt und geht. Ganz ruhig und gleichmäßig.

Der Atem geschieht - es atmet dich.

 

 

Die Bienen besuchen den Löwenzahn gern. Der Saft ihrer Blüten ist süß. Nach einiger Zeit verwandeln sich die gelben Blüten in Pusteblumen. eine Kugel aus zarten, weiß-grauen Samenkörnern ist entstanden. Jedes Samenkorn ähnelt einem winzig-kleinem Fallschirm. Der Wind treibt den Samen aus der Kugel. Sie fliegen in alle Richtungen. Über die Wiese fliegen ungezählte Fallschirme des Löwenzahns. Jedes Schildchen geht auf eine weite Reise. Begleiten wir die Reise des kleinsten aller Löwenzahnsamen. Zunächst nimmt er Abschied von allen Blumen und Pflanzen der Wiese.

Die Ameisen, Bienen und Käfer winken ihm nach. Langsam treibt der Wind ihn höher. Hoch über der Wiese schwebt er jetzt. Winzig klein wirken die Blumen der Wiese von hier oben.

 

Die Reise führt weiter über einen Wald. Über Tannen, die im Winter die Weihnachtszimmer der Kinder schmücken. Ein Waldsee leuchtet blau, mit kleinen weißen Tupfen. Sind es Seerosen  oder Schwäne?

 

Schau mal was du siehst

Das Blau des Wassers leuchtet

vor deinem inneren Auge.

Es ist eine schöne, sanfte Farbe.

Sie strahlt eine große Ruhe aus.

Sie hüllt dich förmlich ein.

 

 

Der Samenfallschirm fliegt weiter. 

Er überquert einen Fluss, auf dem Schiffe in allen Größen langsam ihrem Ziel entgegen schwimmen. Dörfer, Städte in allen Größen überfliegt das Samenkorn. Manchmal rückt die Spitze eines Kirchturmes gefährlich nahe. Weite Felder und Wiesen überfliegt das Samenkorn, bis es in eine Landschaft kommt, die menschenleer erscheint.

 

Ein hohes Gebirge türmt sich am Horizont auf. Das Samenkorn zweifelt, ob seine Kräfte reichen, es zu überfliegen. Doch der Wind hilft ihm dabei. 

Gefahrlos trägt er es über das hohe Gebirge.

 

Dort ist es wunderschön. Blumen in schönsten, leuchtendsten Farben wachsen hier. 

Über allem liegt ein wunderbarer Duft. Allerlei Tiere laufen hoch oben im ewigen Schnee. Noch kein Mensch hat hier seine Spuren gegraben. Es ist eine Welt, die nur der Natur selbst gehört. Niemand stört diese ruhige Welt, in der die Vögel den ganzen Tag singen.

 

Dem Samenkorn gefällt diese Welt. Es beschließt, hier zu leben. Langsam lässt es sich niedersinken. Hinter einem Felsen findet es eine windgeschützte Ecke. Das Samenkorn liegt auf fruchtbarer, brauner Erde. Es ist müde von der langen Reise um die halbe Welt.

 

Schwer liegt es auf der Erde. Es ist müde und schwer. 

Fühl mal, wie schwer es ist.

Es sinkt tiefer und tiefer in die weiche Erde.

Es ist ruhig, es fühlt sich wohl.

Fühl mal, wie ruhig es ist, wie wohl es sich fühlt

Vollkommen ruhig und entspannt ist es.

 

 

Nachdem es im Herbst seine neue Heimat kennengelernt hat, bereitet es sich auf einen langen Winterschlaf vor. Als der Winter das Land verlassen hat, naht der Frühling. An dem Felsen wächst über Nacht ein leuchtend gelber Löwenzahn. Er ist die schönste Blume weit und breit. Sein Gelb leuchtet weit in das Land hinein.

Er ist in den Bergen der erste Löwenzahn in der Reihe einer langen, glücklichen Familie.

 

 

 

aus „Träumen auf der Mondschaukel“ von Else Müller  

Dies ist auch eine wunderbare Entspannung für Kinder

Ich habe diese Geschichte (aus Autogenem Training für Kinder) etwas für meine Yogakinder abgeändert. Meine kleinen Yogins lieben die Schlussentspannung sehr und ich finde sie super wichtig. Die Kinder reisen sehr gerne mit in ihr Traumland. Sehr gut mit leiser Hintergrundmusik geeignet. Ich begleite meine Reisen immer mit Klangschalen.